Die meisten Menschen verwechseln oft Design mit Styling. Design ist kein Stil, es ist nicht die Hülle der Dinge, oder zumindest nicht nur: Design ist eine Methode, die Form und Inhalt zusammenbringt, die Technologie, Kognitionswissenschaft, menschliches Bedürfnis und Schönheit verbindet. Aber vor allem, wie Dieter Rams schreibt: “Design geht von der Sorge um die Gesellschaft, ihre Entwicklung, ihre Verhaltensweisen aus, mit dem Ziel, ihren Zustand mit möglichst einfachen Mitteln zu verbessern.”
Aus diesen Gründen und der jüngeren Geschichte des Unternehmens konnte die passendste Synthese nur “Design first” lauten, im Sinne von “Design zuerst”. Wir haben daher beschlossen, dass dieses Claim unsere gesamte Kommunikation begleiten wird, um diese Verpflichtung des Unternehmens in der Gegenwart und in der Zukunft immer wieder zu bekräftigen. Auf dieser Basis werden wir die Forschung und Entwicklung neuer Produkte fortsetzen, die schön, nützlich und umweltfreundlich sind und möglichst recycelbare und zertifizierte Materialien verwenden.
Dieter Rams (1932) gilt als der einflussreichste Industriedesigner des 20. Jahrhunderts und ist berühmt für seine lange Zusammenarbeit mit Braun, die in den 1950er Jahren begann. In den frühen siebziger Jahren führte er das Konzept der nachhaltigen Entwicklung im Design ein, besorgt über den wachsenden Drang zum rasenden Konsum von Produkten, die durch kurzfristige geplante Obsoleszenz gekennzeichnet sind. 1980 drückte er alle seine Gedanken in den “Zehn Thesen für gutes Design” aus. Heute ist sein intelligenter und vielseitiger Designansatz die Grundlage für viele aktuelle Standards und hat viele junge Designer beeinflusst.
Die Möglichkeiten für Innovation sind längst nicht ausgeschöpft. Die technologische Entwicklung bietet immer wieder neue Ausgangspunkte für zukunftsfähige Gestaltungskonzepte, die den Gebrauchswert eines Produktes optimieren. Dabei entsteht innovatives Design stets im Zusammenschluss mit innovativer Technik und ist niemals Selbstzweck.
Man kauft ein Produkt, um es zu benutzen. Es soll bestimmte Funktionen erfüllen – Primärfunktionen ebenso wie ergänzende psychologische und ästhetische Funktionen. Gutes Design optimiert die Brauchbarkeit.
Die ästhetische Qualität eines Produktes ist integraler Aspekt seiner Brauchbarkeit. Denn Geräte, die man täglich benutzt, prägen das persönliche Umfeld und beeinflussen das Wohlbefinden. Schön sein kann aber nur, was gut gemacht ist.
Es verdeutlicht auf einleuchtende Weise die Struktur des Produkts. Mehr noch: Es kann das Produkt zum Sprechen bringen. Im besten Fall erklärt es sich dann selbst.
Produkte, die einen Zweck erfüllen, haben Werkzeugcharakter. Sie sind weder dekorative Objekte noch Kunstwerke. Ihr Design sollte deshalb neutral sein, die Geräte zurücktreten lassen und dem Menschen Raum zur Selbstverwirklichung geben.
Es lässt ein Produkt nicht innovativer, leistungsfähiger, wertvoller erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Es versucht nicht, den Verbraucher durch Versprechen zu manipulieren, die es dann nicht halten kann.
Es vermeidet, modisch zu sein, und wirkt deshalb nie antiquiert. Im deutlichen Gegensatz zu kurzlebigem Mode-Design überdauert es auch in der heutigen Wegwerfgesellschaft lange Jahre.
Nichts darf der Willkür oder dem Zufall überlassen werden. Gründlichkeit und Genauigkeit der Gestaltung sind letztlich Ausdruck des Respekts dem Verbraucher gegenüber.
Design leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt. Es bezieht die Schonung der Ressourcen ebenso wie die Minimierung von physischer und visueller Verschmutzung in die Produktgestaltung ein.
Weniger Design ist mehr, konzentriert es sich doch auf das Wesentliche, statt die Produkte mit Überflüssigem zu befrachten. Zurück zum Puren, zum Einfachen!